Hab gestern ganz vergessen zu erwähnen, daß wir uns noch Gulasch gekocht haben. Wir hatten doch in Zagora auf dem Markt tolles Rindfleisch gekauft. Robert hatte uns den Mund wässrig geredet, weil er ein paar Tage vorher Gulasch mit hier gekauftem Rindfleisch gekocht hatte. Das wollten wir jetzt auch einmal probieren und Hannes hat das übernommen.
Und was soll ich euch sagen, nachdem es erst schien, als würde das Fleisch nicht weich werden und wir schon ein wenig enttäuscht waren, haben wir es einfach weiter gekocht… und es wurde von Minute zu Minute besser und hat phantastisch geschmeckt! OK, wir haben erst kurz vor Mitternacht gegessen, aber es war spitzenmäßig…
Und so ging es gestern weiter:
Also das war so ein Tag!!!!!! Wir sind zum ersten Mal kurz nach 7 Uhr ohne Frühstück losgefahren, weil wir gestern direkt neben einer langweiligen Straße gestanden sind. Hin und wieder kam ein sehr kleines Dorf und an einer Stelle hatten wir gelesen, daß es mit Wasser gefüllte Felsenbecken gibt, die haben wir nur von oben fotografiert. Da wir ja sehr früh unterwegs waren, haben wir in einem Dorf um kurz vor acht Uhr gesehen, wie Völkerscharen von Kindern in die Schule gingen. Das hätte man dem Dorf gar nicht angesehen, daß es dort so viele Kinder gibt. Manche Dörfer sehen auf den ersten Blick verlassen aus – doch selbst in der kleinsten Hütte lebt noch jemand…
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Ortseingang kleines Dorf bei Tata
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Felsenbecken bei Tissint
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Zwischen Erg Chegagga und Guelmim
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Schule in einem kleinen Dorf
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Unterwegs zwischen Erg Chegagga und Guelmim
Die Landschaft hat sich immer mehr verändert und wurde immer karger und langweiliger… wir hätten am liebsten umgedreht! Erschwerend kam hinzu, daß wir zu wenig Luft in den Reifen hatten noch von der Wüste und Hannes mehrfach erwähnte, daß das nicht gut ist für die Reifen. Sie werden zu heiß und was soll ich euch sagen –
uns ist doch glatt ein Reifen geplatzt!!!
Zum Glück hatten wir bei der letzten Reifenpanne den Reifen flicken lassen, sodaß unser Ersatzreifen noch ganz war. És half alles nichts, der Reifen musste gewechselt werden – direkt an einer schnurgeraden Asphaltstraße mit nichts als Geröll rechts und links.
Da hab ich Hannes zu allem Übel auch noch Fluchen hören, daß der Wagenheber kaputt ist. Gott sei Dank, kann er alles reparieren! Nachdem er ihm mit etwas Öl gut „zugeredet“ hatte, ging er wieder. Dann ging’s los: Auto hochbocken, Reifen runter und den Ersatzreifen wieder drauf!!! Dennoch kam alle 30 Minuten ungefähr ein Auto vorbeigfahren und fast jedes hat angehalten und hätte uns geholfen…
Da es zu den heissen Quellen nicht mehr weit war, sind wir das Stück noch gefahren. Hannes hatte Wasser dringend nötig. Man glaubt gar nicht, wie „schwarz“ man bei so einem Reifenwechsel wird… Und wie wir so rumnavaigieren, die Navi dauernd hin und her springt und wir schon fast aufgegeben haben, die Quelle noch zu finden, steht plötzlich ein Fahrradfahrer neben uns. Wir zeigen ihm das Bild vom letzten Jahr und er fährt vorneweg. Obwohl es noch ca. 8 km weit war, ist er „brav“ vor uns hergestrampelt – also ohne Straße, mitten durch Gestrüpp und Sand,… Wir haben ihm zum Dank ein bißchen Geld gegeben, das hat er nur sehr widerwillig genommen – eigentlich erst, als wir es ihm aufgedrängt hatten. Da aber sein Licht am Fahrrad nicht mehr funktionierte, hat Hannes ihm später noch eine Taschenlampe geschenkt. Darüber hat er sich total gefreut! Im Stockdunkeln sind wir angekommen. Diesmal stand kein Auto hier (letztes Jahr waren es vier mit uns).
Allerdings kam es mir dieses Jahr kleiner vor und gestunken hat es auch. Das Wasser ist sehr eisen- und schwefelhaltig, aber Hauptsache sauber waren wir mal wieder!! Trotzdem ist es kein Vergleich zum letzten Jahr. Der Sonnenuntergang war kein bißchen spektakulär und der Sonnenaufgang heute morgen auch nicht. Schade!!! Ich denke oft, daß man einzigartige Momente nicht wiederholen kann. Und letztes Jahr war es eben einzigartig!!
Hier ist ein Bild von eben, bevor wir gleich weiterfahren:
Jetzt geht es gleich weiter nach Guelmim. Wir müssen tanken, einkaufen und dann ist ja auch noch Silvester. Wo wir hinfahren, wissen wir noch nicht. Mir wäre nach Fisch zumute!!! Mal sehen.
Ist das erste Mal, dass ich Hannes etwas arbeiten sehe, ansonsten heißt es immer, er ist im Biergarten 🙂
Gruß vom Graf Zeppelin & kommt gut weiter und wieder heim!
…habe heute in meiner Glaskugel geschaut, was in den nächsten Wochen so alles passiert. Also ich schaue schöne und rosige Zeiten entgegen, andere wiederum verbringen sehr viel Zeit in Wartezimmer und Behandlungsstühle, der Graf versteht was ich alles sehe?
Liebe Grüße von Biggi, der Kommentar kommt von mir, auch Terminator genannt.
Liebe Biggi,
lieber Hannes,
wir wünschen euch alles Gute für 2018 und noch schöne, spannende und erlebnisreiche Tage.
Eure Fotos sind grandios und die Drohne war eine spitzenmäßige Anschaffung von der alle ‚Beteiligte‘ tolle Eindrücke bekommen.
Hannes dein erstandener Teppich ist klasse und richtig gut orange und Biggi, vielen Dank für deine Berichte und Fotos mit denen man mit auf der Reise dabei sein darf.
Passt auf euch auf und noch viel Spass
Andrea und Bernd Holderle
Liebe Andrea, lieber Bernd,
wir freuen uns sehr, daß ihr unseren Blog mitlest. Wir geben uns größte Mühe, so viele Eindrücke wie möglich rüberzubringen… Die Wüste war wirklich ein einzigartiges Erlebnis für uns. Wir hatten eigentlich keine Vorstellung, wie es dort aussehen könnte – daß aber zwischen all dem Sand noch so viel grünes wächst und der Sternenhimmel aussieht, als wäre es viel mehr Sterne als bei uns und vorallem ganz nah dran, hat uns irgendwie verzaubert. Die Krönung waren die abendlichen Lagerfeuer mit Leuten, die wir erst kurz vorher kennengelernt hatten…
Wir stehen in der Zwischenzeit wieder am Atlantik und hatten heute abend den jungen Berber vom letzten Jahr wiedergetroffen – er hatte sich wahnsinnig gefreut – und wir auch!!!
Ich schreibe gleich einen neuen Beitrag, dann könnt ihr es morgen ja nachlesen.
Viele liebe Grüße von Biggi und Hannes